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F: Sie geben im Kompass das Mittel "Oscillococcinum C 200" an, obwohl es in Deutschland nicht erhältlich ist. Eine Bestellung im Ausland dauert
erfahrungsgemäß 2 Wochen. Die Tatsache, dass die
Deutsche Homöopathie-Union das Mittel nicht im Sortiment hat, ist ein
deutlicher Hinweis, dass das Mittel selten zur Anwendung kommt. Ein
Akutmittel, das bei beginnendem Infekt sofort zur Hand sein muss, sollte ein
gängiges, zumindest leicht zu beschaffendes sein....
A: Oscillococcinum 200 hat sich in etlichen randomisierten Studien als
hervorragendes Medikament gegen grippale Infekte und Influenza hervorgetan (siehe unten). Das läßt sich bisher nur von wenigen homöopathischen Mitteln sagen. Das Mittel wird mit großem Erfolg in den USA, England und Frankreich angewendet und kann in Deutschland üblicherweise von der französischen Firma BOIRON bezogen werden, die dort den selben guten Ruf genießt, wie die DHU bei uns.
Oscillococinum wird aus dem Herz und der Leber von Flugenten hergestellt. In den inneren Organen dieser Enten hat man vielfältigste Grippeviren gefunden, die ja oft durch Zugvögel aus dem asiatischen Raum nach Europa eingeschleppt werden.
Aus diesem Grunde kann es theoretisch auch für die Vogelgrippe in Betracht
gezogen werden und man könnte es als die homöopathische Alternative zu
Tamilflu bezeichnen (v.a. nachdem Tamilflu für etliche Zeit total ausverkauft war).
Ich kann mir also kaum ein wichtigeres homöopathisches Grippe-Medikament in letzter Zeit vorstellen, das es wert wäre, präventiv im Hause zu haben.
In Spanien ist beispielsweise das französische Präparat von BOIRON in vielen Apotheken gleich neben Aspirin zu finden und ich frage mich natürlich, warum das in Deutschland, das ja auch gleich neben Frankreich liegt, nicht möglich sein soll.
Die Tatsache, dass die DHU ein nicht allumfassendes Sortiment an
Homöopathika hat, ist jedem Homöopathen bewußt und sollte auch unter
Apothekern bekannt sein. Dass die DHU ein Mittel nicht führt, sagt nichts
über dessen Anwendungsbedarf aus. Viele wichtige und häufig gebrauchte
Nosoden sind beispielsweise bei ihr nicht erhältlich. Ein homöopathisches
Akutmittel bei beginnendem Infekt hat man weiterhin am Besten schon
präventiv daheim. Ich kann aber nur zustimmen, dass so ein wichtiges Mittel
für den Kunden gängig und leicht zu beschaffen sein sollte. Ich sehe jedoch
komplizierte deutsche Apotheken-Vertriebswege nicht als Hinderungsgrund, ein effizientes Mittel in meinen Büchern zu empfehlen. Mit meinen Kenntnissen über die neuesten Entwicklungen der Homöopathie im In- und
Ausland meine ich sogar, dass es meine Pflicht ist, meine deutsche Leser auf ein so wichtiges Homöopathikum hinzuweisen. Findige unter ihnen werden das Präparat zudem und innerhalb weniger Tage durch (beispielsweise holländische) Internetapotheken beziehen können, wenn deutschen Apotheken das nicht möglich sein sollte.
Hier noch ein Auszug aus einem meiner Fachbeiträge im Verlag
"Volksheilkunde" zum Thema "Homöopathie - nur Placebo Medizin?", Ausgabe
1/2004, S. 20:
Erkältung und Atemwegsinfektionen – kann Homöopathie hier helfen?
Die Universitäten Würzburg und Tübingen verabreichten 170 Soldaten,
die unter einem grippalen Infekt litten, entweder ASS (500mg 3xtgl. in den
ersten 4 Tagen, dann 1xtgl.) oder das homöopathische Komplexmittel Grippheel (Aconitum D4, Bryonia D4, Lachesis D12, Eupatorium D3, Phosphorus D5 in Tabletenform 3xtgl.). Bei der Auswertung ergaben sich zwischen den beiden Gruppen keine signifikanten Unterschiede. Daraus wurde geschlußfolgert, dass das homöopathische Mittel genauso wirksam sei, wie ASS.
In einer ähnlichen Studie wurde bei der einfachen Erkältung
entweder ASS oder das homöopathische Mittel Eupatorium perf. D2 verabreicht. Auch hier konnten keine Unterschiede im Krankheitsverlauf der beiden Gruppen festgestellt werden.
In einer interessanten Doppelblindstudie mit einer sehr hohen
Teilnehmerzahl (478 Patienten) konnte weiterhin gezeigt werden, dass das
homöopathische Mittel Oscillococinum oder Anas barbariae in einer hohen
Korsakov Verdünnung (K200) bei der echten Grippe die Zahl der Genesungen innerhalb der ersten 48 Stunden im Vergleich zur Placebogruppe (241 Patienten) signifikant erhöhte. Das Mittel wird aus dem Herz und der Leber von Enten hergestellt. (16)
Beim trockenen, hackenden Husten konnte in einer französischen
Studie gezeigt werden, dass ein Sirup mit Drosera C3 und 9 weiteren
homöopathischen Inhaltsstoffen in tiefen Potenzen innerhalb einer Woche bei
20 von 30 Patienten den Husten signifikant zum Abklingen brachte, im
Vergleich mit nur 8 von 30 Patienten in der Kontrollgruppe.
Man kann zusammenfassend sagen, dass die Homöopathie nicht nur auf einem soliden wissenschaftlichen Fundament ruht und auf beachtliche empirische Erfolge verweisen kann, sondern dass auch eine ganze Reihe hochqualitativer klinischer Studien die Wirksamkeit homöopathischer Mittel belegen.
Quelle:
16) Ferley, J.P. Zmirou, D., D’Adhemar, D., Balducci, F. (1989) A controlled evaluation of a homeopathic preparation in influenza-like syndromes. Brit. J. Clin. Pharmac. 27 : 329